Neurotransmission - Einführung 2

Bestandteile des Nervensystems

 

In der Evolution vielzelliger Organismen entstanden in allen Tierstämmen mehr oder weniger komplexe Nervensysteme. Im Gegensatz hierzu fehlt den vielzelligen Pflanzen ein spezielles System der Reizaufnahme, Weiterleitung und Verarbeitung. Dieser Unterschied rührt wahrscheinlich von der überwiegend sessilen (ortsfesten) Lebensweise der Pflanzen her. Es scheint, daß gerade die Lokomotion und Orientierung eines vielzelligen Körpers durch den Raum die Ausbildung von Nervensystemen ermöglichte.

Die grundsätzlichen Elemente eines Nervensystems sind:
spezialisierte Zellen
1.) zur Wahrnehmung von Reizen (Sinneszellen) -
2.) zur Weiterleitung von Reizen -
3.) zur Verarbeitung von Reizen und
4.) zur Übertragung des verarbeiteten Reizes in eine angemessene Verhaltensantwort des Tieres.

Das folgende Beispiel zeigt diese Anteile in einem einfachen Beispiel in Aktion:

Wenn ein Hund einem Artgenossen begegnet, nimmt er dessen Anwesenheit über die Reizung eines Sinnesorgans (Rezeptor) wahr. Der Reiz wird vom Rezeptor an das zentrale Nervensystem weitergeleitet und dort verarbeitet und integriert. Hierbei werden auch Erinnerungen und der Zustand des eigenen Körpers eingerechnet. Daher kann auf den gleichen Reiz (ein anderer Hund) entweder aggressiv oder wie hier freundlich mir Schwanzwedeln und Bellen reagiert werden. Nach der Verrechnung verlassen die entsprechenden Reize das Zentralnervensystem und werden zu den Effektoren (z.B. Muskeln) weitergeleitet. Hier werden die Nervenimpulse auf die Muskelfasern übertragen. In unserem Beispiel, wedelt der Hund mit dem Schwanz und bellt.